5.2 | Eigene Assistenten – erste Prototypen formulieren
Worum es in diesem Modul geht
Du lernst, wie du aus einem wiederkehrenden Prompt eine strukturierte Assistentenanweisung formulierst – wiederverwendbar, anpassbar und auf deine konkreten Aufgaben zugeschnitten. Das ist der nächste Schritt zu einem souveränen KI-Workflow.
1. Warum das sinnvoll ist
- Du sparst Zeit, weil der Prompt gespeichert ist
- Du steigerst die Qualität durch klare Struktur
- Du schaffst Standards, die du im Team teilen kannst
2. Beispiel für eine Assistentenanweisung
3. Der Aufbau deiner Assistentenanweisung
Nutze diese Gliederung:
- Rolle Wer soll die Aufgabe übernehmen? Beispiel: Du bist eine erfahrene Kommunikationsberaterin im Mittelstand.
- Aufgabe Was soll erledigt werden? Beispiel: Schreibe eine Begrüßungs-E-Mail für neue Mitarbeitende.
- Spezifikationen Wie soll es erledigt werden? (Ton, Format, Struktur etc.) Beispiel: Ton: persönlich und motivierend. Format: kurze Absätze. Kein Fachjargon.
- Kontext Warum ist das wichtig? Beispiel: Die neuen Mitarbeitenden sollen sich willkommen fühlen, aber nicht überfordert.
- Beispiel (optional) Wie sieht ein gutes Ergebnis aus? Beispiel: Hier ein E-Mail-Text, der in der Vergangenheit gut funktioniert hat.
- Hinweise Was soll vermieden oder besonders beachtet werden? Beispiel: Vermeide Bürokratensprache, halte es freundlich und klar.
4. Hinweis zum Format
Damit die Assistentenanweisung klar gegliedert ist, empfiehlt sich das Markdown-Format:
- Überschriften beginnen mit
#
- Listen oder Bulletpoints strukturieren die Inhalte übersichtlich
- Die KI erkennt dadurch schneller, was wohin gehört
xpand-Tipp
Wenn du mit Markdown noch wenig Erfahrung hast, nutze ein KI-Tool deiner Wahl und gib z. B. den Befehl: „Bitte wandle den folgenden Text ins Markdown-Format um.“ Text einfügen – abschicken – fertig. Speichere das Ergebnis als .txt-Datei
und verwende es direkt auf der Plattform.
Noch besser: Erstelle dir einen eigenen Assistenten, der dir künftig beim Erstellen weiterer Assistenten-Anweisungen hilft – ein Meta-Assistent für dein Prototyping.
5. Best Practices für eigene Assistenten
1. Ein Assistent = eine Aufgabe
Es ist wichtig, dass du deine Assistenten mit klar definierten und spezifischen Aufgaben betraust. Wenn du zu viele komplexe Anweisungen oder Aufgaben gleichzeitig gibst, kann dies die Qualität der Ausgaben beeinträchtigen und die Fehlerquote erhöhen.
Bedenke: Eine klare Aufgabenstellung ermöglicht es der KI, fokussiert zu arbeiten und bessere Ergebnisse zu liefern. Besser mehrere spezialisierte Assistenten erstellen als einen überladen.
2. Präzise Anweisungen geben
Klare und präzise Anweisungen führen zu genaueren und relevanteren Ausgaben. Unklare oder mehrdeutige Anweisungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Fehlern im generierten Inhalt.
Gut definierte Aufgaben helfen der KI, den Kontext besser zu verstehen und effizientere Ergebnisse zu erzielen. Falls du unsicher bist, nutze unsere Beispiele in diesem Modul und passe sie auf deine eigenen Zwecke an.
3. Wissen, wie man Aufgaben selbst löst
Um effektive Anweisungen an KI-Assistenten zu geben, ist es entscheidend, dass du die gestellte Aufgabe auch selbst übernehmen könntest. KI hat zwar in den eigenen Daten oftmals schon ein recht gutes Grundwissen, jedoch ist dies eher oberflächlich und noch nicht auf die Bedürfnisse in spezifischen Nischen ausgelegt.
Beispiele:
- Für einen Assistenten, der Conversion-Texte erstellen soll, solltest du selbst wissen, wie gute Conversion Texte aufgebaut sind.
- Für einen strategischen Berater als Assistenten solltest du selbst die Strategie kennen und beurteilen können, ob die Ergebnisse deinen Ansprüchen genügen.
Im Optimalfall hast du sogar schon 1-2 sehr gute Beispiele, die du den Instruktionen hinzufügen kannst.
4. Iterativ Testen & Verbessern
Wenn der Output deiner Assistenten nicht den Erwartungen entspricht, solltest du die Anweisungen so lange anpassen und verfeinern, bis das gewünschte Ergebnis erzielt wird.
Durch das Testen verschiedener Formulierungen und Ansätze kannst du herausfinden, welche Anweisungen die besten Ergebnisse liefern. Sei geduldig: Kein Prompt ist beim ersten Mal perfekt – selbst erfahrene Prompter verbessern ihre Anweisungen kontinuierlich.
Beachte: Ein KI-Assistent kann fehlendes Wissen bei Anfängern teilweise kompensieren. Sobald du aber fortgeschrittene Strategien, Konzepte und Inhalte erstellen möchtest, musst du dir dieses Wissen selbst aneignen oder einkaufen.
6. Jetzt ausprobieren
Hast du eine eigene Assistentenanweisung erstellt? Dann kombiniere dein Wissen aus Modul 3.3 zur Auswahl des passenden Sprachmodells – und probiere sie direkt aus:
- Öffne die xpandAI Plattform
- Logge dich ein (falls du nicht eh schon drin bist)
- Wähle im Plus-Bereich das passende Sprachmodell
- Kopiere deine Assistentenanweisung in den Chat
- Starte deine erste Anfrage
So machst du aus deinem Wissen ein funktionierendes Tool – für dich und dein Team.
Dein Take-away
- Strukturierte Assistentenanweisungen helfen dir, Zeit zu sparen und konsistente Ergebnisse zu erzielen
- Der optimale Aufbau umfasst: Rolle, Aufgabe, Spezifikationen, Kontext, Beispiel und Hinweise
- Nutze Markdown-Format für eine klare Gliederung und bessere Verarbeitung durch die KI
- Befolge Best Practices: Eine Aufgabe pro Assistent, präzise Anweisungen, eigenes Fachwissen einbringen, iterativ verbessern
- Teste deine Anweisung direkt auf der xpandAI Plattform und optimiere sie nach Bedarf