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𝗘𝗫𝗣𝗟𝗢𝗥𝗘𝗥
Modul 3: Effektive KI-Nutzung – Der Schlüssel liegt im Prompt
𝗡𝗔𝗩𝗜𝗚𝗔𝗧𝗢𝗥
𝗔𝗕𝗦𝗖𝗛𝗟𝗨𝗦𝗦

4.2 | Qualitätskontrolle: Wie du KI-Ergebnisse prüfst und verbesserst

Worum es in diesem Modul geht

KI kann viel – aber nicht alles. Und vor allem nicht fehlerfrei. Du bleibst verantwortlich für das, was du weitergibst – auch wenn es ein KI-Tool geschrieben hat.

In diesem Modul lernst du, wie du KI-Ausgaben strukturiert prüfst und verlässlicher machst: inhaltlich, formal, stilistisch – und ethisch.

1. Warum das wichtig ist

  • Du bist verantwortlich für den Inhalt, nicht die KI.
  • Sprachmodelle erzeugen oft plausible, aber sachlich falsche Aussagen („Halluzinationen“).
  • Rechtliche Unsicherheiten (Urheberrecht, Datenschutz, Täuschungsgefahr) entstehen oft erst durch unkritische Weitergabe von KI-Inhalten.
  • Gute Prüfung ist keine Kontrolle „aus Misstrauen“, sondern ein professioneller Qualitätsstandard.

2. Worauf du achten solltest

Inhaltliche Prüfung

Frage dich: Stimmt das – wirklich?

  • Stimmen alle Fakten und Zahlen?
  • Wird eine Quelle angegeben – oder klingt es nur so?
  • Gibt es Übertreibungen, Widersprüche oder veraltete Aussagen?
  • Wenn du rechtliche oder fachliche Aussagen siehst, gib der KI eine Rückfrage: „Bitte nenne mir die Quelle für diese Aussage.“ So kannst du überprüfen, ob sie fundiert ist – oder einfach „gut klingt“.

Formale Prüfung

Der Text kann korrekt sein – aber passt er?

  • Ist die Struktur klar?
  • Stimmt das Format (z. B. Länge, Gliederung, Zielgruppenbezug)?
  • Wurde die geforderte Textsorte umgesetzt (z. B. Einladung, Strategiepapier, Konzept)?

Stilistische Prüfung

Spricht dich der Text an – oder klingt er wie ein generischer KI-Entwurf?

  • Gibt es Phrasen wie: „Im digitalen Zeitalter wird Innovation großgeschrieben“?
  • Wiederholen sich Wörter oder Satzmuster?
  • Ist der Ton sachlich, motivierend, fachlich – oder irgendwas dazwischen?

Wenn du deinen Stil-Prompt aus Modul 2.3 verwendet hast, sollte die Tonalität schon recht gut passen. Trotzdem: Lies einmal gegen, ob du dich im Text wiedererkennst – oder eher ein anonymer KI-Autor.

Wirkungsprüfung

Erfüllt der Text seinen Zweck?

  • Informiert er? Überzeugt er? Aktiviert er?
  • Passt die Tonalität zur Zielgruppe und zum Kanal?

3. Wie du gezielt falsche Aussagen enttarnst

Bevor du in die Optimierung gehst, musst du wissen: Ist das überhaupt richtig?

  • Stell Nachfragen an die KI, z. B.: „Worauf basiert diese Aussage?“ „Gibt es Studien dazu?“
  • Achte auf scheinbare Sicherheit („Es ist allgemein bekannt, dass …“) – ohne Beleg ist das nicht verlässlich.
  • Wenn du unsicher bist: Suche selbst nach einer Quelle oder bitte die KI, dir Quellen zu nennen (inklusive URL oder Autor).
  • Besonders bei rechtlichen Aussagen, Diagnosen, wissenschaftlichen Behauptungen gilt: Immer gegenchecken.

4. Ethische Qualitätsprüfung

KI-Texte sind nicht nur sachlich zu prüfen – sondern auch in Bezug auf gesellschaftliche Wirkung. Prüfe:

  • Ist klar, dass die Inhalte (teilweise) KI-generiert sind? → Mehr zu Transparenzpflichten findest du in Modul 1.5.
  • Wird ein verzerrtes Weltbild vermittelt? (z. B. Stereotype, unausgewogene Sprache)
  • Wird Vielfalt berücksichtigt? Sind unterschiedliche Perspektiven möglich?
  • Werden Menschen oder Gruppen diskriminiert – bewusst oder unbeabsichtigt?

KI-Modelle sind oft auf „Mehrheitsmeinungen“ trainiert – das macht sie nicht automatisch fair oder differenziert.

5. xpand-Tipp

Erstelle dir einen eigenen Prüf-Workflow:

Drei Fragen für die schnelle Kontrolle:

  • Inhalt geprüft?
  • Stil passt?
  • Wirkung erzielt?

Wenn du alle drei mit Ja beantworten kannst: Weitergeben. Wenn nicht: Nachjustieren – oder mit neuem Prompt nochmal starten.

Fertig! Du hast jetzt alles, was du brauchst, um mit KI-Inhalten sicherer und souveräner umzugehen – auch unter rechtlichen, ethischen und qualitativen Gesichtspunkten.

Dein Take-away

  • KI-generierte Inhalte bedürfen immer einer kritischen Prüfung – du bist für die Qualität und Richtigkeit verantwortlich
  • Prüfe systematisch auf inhaltlicher, formaler, stilistischer und ethischer Ebene
  • Achte besonders auf „Halluzinationen“ und falsche Faktenbehauptungen – stelle gezielte Rückfragen
  • Ein eigener Prüf-Workflow mit den Kernfragen „Inhalt? Stil? Wirkung?“ hilft dir, KI-Inhalte effizient zu verifizieren