2.1 | Prompt Engineering: 6 Strategien für bessere Ergebnisse
Was du bereits weißt
- KI-Modelle reagieren auf textbasierte Eingaben (Prompts)
- Die Qualität des Prompts beeinflusst direkt die Qualität der Antwort
- Erste Grundlagen der Prompt-Formulierung
- Einfache KI-Nutzung mit den bereitgestellten Assistenten
Was du in diesem Modul lernst
- Sechs professionelle Strategien für effektiveres Prompting
- Wie du Ziel, Format und Kontext klar formulierst
- Das neue Prompting-Paradigma für moderne KI-Modelle
- Grenzen des Promptings und wie du sie überwinden kannst
- Praktische Anwendung in deinem Arbeitsalltag
1. Warum dieses Modul wichtig ist
Ein KI-Modell ist kein Gedankenleser. Gute Prompts sind der Schlüssel zu brauchbaren Ergebnissen. Und: Die Spielregeln haben sich geändert. GPT-Modelle 4 & Co. denken heute in Use-Cases – nicht nur in Wörtern.
Als Navigator hast du Zugriff auf erweiterte KI-Funktionen und LLMs. Um diese effektiv zu nutzen, benötigst du fortgeschrittene Prompting-Techniken, die über einfache Eingabeaufforderungen hinausgehen. Diese sechs Strategien helfen dir dabei, bessere Ergebnisse zu erzielen und die KI zielgerichteter einzusetzen.
2. Die 6 Prompting-Strategien für Profis
KI-Modelle brauchen klare Informationen, um sinnvolle Antworten zu generieren. Formuliere deutlich:
- Was willst du wirklich erreichen?
- Wer ist die Zielgruppe?
- In welchem Format brauchst du das Ergebnis?
Nicht optimal: „Schreib was über Führung.“
Besser: „Schreibe einen LinkedIn-Post über 3 Führungsfehler in mittelständischen Unternehmen. Zielgruppe: Geschäftsführer:innen. Ton: motivierend.“
Gib der KI eine Rolle – das ändert Perspektive, Ton und Tiefe der Antwort. Durch die Definition einer klaren Rolle schaffst du einen Kontext, in dem die KI spezialisierter antworten kann.
„Du bist ein erfahrener Change-Coach. Was rätst du einem Unternehmen, das mitten im Umbau steckt?“
Zeig der KI, wie ein gutes Ergebnis aussieht. Bei diesem Ansatz gibst du der KI ein Beispiel für das gewünschte Format oder den Stil. Eigene Texte funktionieren oft besser als externe Beispiele.
„Hier ist ein Text, der mir gefällt: [Beispieltext einfügen]. Schreibe einen ähnlichen über psychologische Sicherheit im Team.“
Bitte die KI, in Etappen zu denken – für komplexere Aufgaben ist dies besonders wertvoll. Dieser Ansatz hilft der KI, logischer und strukturierter zu antworten.
„Lass uns strukturiert vorgehen. Was wären die ersten drei Schritte bei einer neuen Personalstrategie?“
Nutze klare Gliederung: Markdown, Zwischenüberschriften, Bullet-Points. Eine gute Strukturierung des Prompts führt zu einer ebenso gut strukturierten Antwort.
Gib mit, wie das Ergebnis klingen oder wirken soll. Je klarer deine Qualitätsvorgaben sind, desto besser kann die KI diese umsetzen.
„Verwende aktive Sprache. Kein Fachchinesisch. Ziel: Mut machen.“
3. Extra: Das neue Prompting-Paradigma
Mit den neuen GPT-Modellen reicht ein kurzer Prompt nicht mehr, denn GPT denkt nun in Use-Cases. Dieser Perspektivwechsel verändert grundlegend, wie wir mit modernen KI-Modellen kommunizieren sollten.
Früher:
Kurzer Prompt + Rolle = Antwort
Heute (GPT-4+):
Format + Ziel + Warnung + Kontext = besserer Output
„Ich brauche eine Checkliste (Format), um neue Teamleads auf KI-gestützte Tools vorzubereiten (Ziel). Sie soll ohne Fachbegriffe auskommen (WARNUNG), weil die Zielgruppe technikfern ist. Ich nutze sie im Onboarding-Prozess (KONTEXT).“
4. Praxis: Prompt-Varianten testen
Übung: Prompt-Optimierung
Wähle ein reales Thema aus deinem Alltag. Probiere drei der sechs Strategien mit demselben Ziel. Notiere:
- Welche Strategie hat das beste Ergebnis gebracht?
- Was hat sich durch Kontext oder Rolle verändert?
- Welcher Stil passt für dich am besten?
5. xpand-Tipp
Unser Tipp für die Praxis:
Baue dir deine eigene Prompt-Bibliothek. Dokumentiere funktionierende Prompts mit Ziel, Format und Beispielausgabe. So wirst du schneller, klarer und kreativer.
6. Grenzen des Promptings kennen
Wann Prompting an Grenzen stößt:
- Bei hochspezifischem Fachwissen, das nach April 2023 entstanden ist
- Bei der Verarbeitung komplexer Daten, die eine tiefere Analyse erfordern
- Bei Themen, die ethische Abwägungen erfordern und menschliches Urteilsvermögen benötigen
- Bei der Interpretation von nicht-textuellen Informationen (wie Grafiken, Diagrammen)
Was dann hilft:
- Aufgaben in kleinere, besser handhabbare Teile zerlegen
- Bei Bedarf externe Quellen oder Expertenwissen einbeziehen
- Für datenintensive Analysen spezialisierte Werkzeuge verwenden
- Ergebnisse stets kritisch überprüfen und validieren
Tipp: Nutze den Prompting-Optimierer Assistenten auf der xpandAI Plattform. Er hilft dir, schwierige Prompts zu verfeinern und auf typische Fallstricke hinzuweisen. So kommst du auch in herausfordernden Situationen zu besseren Ergebnissen.
Dein Take-away
- Prompting ist ein Handwerk – mit den sechs Strategien holst du deutlich mehr aus der KI heraus
- Moderne KI-Modelle denken in Use-Cases – passe deine Prompts entsprechend an
- Klarer Kontext, definiertes Ziel und spezifisches Format verbessern deine Ergebnisse erheblich
- Teste verschiedene Ansätze und baue deine eigene Prompt-Bibliothek auf
- Kenne die Grenzen des Promptings und wisse, wann du alternative Ansätze benötigst